Am Donnerstag, 03.03.11, habe ich mich auf den Weg nach Hannover zur CEBIT gemacht. Auf der CEBIT-eigenen Website hatte ich mir vorher einen Plan mit den Firmen zusammengestellt, die ich besuchen/belästigen wollte. Und so ging es mitten in der Nacht (gegen 7.00 Uhr) los.
Immerhin 8 Jahre sind seit meinem letzten Messebesuch in Hannover vergangen und so fiel mir die exzellente Verkehrsführung auf dem Messezubringer auf. Morgens waren vier Spuren in Richtung Gelände, und abends vier Spuren in entgegengesetzter Richtung freigegeben. Respekt, da waren Stadtplaner am Werk, die mitgedacht haben.
Vom Parkplatz (Tagesgebühr 8,00 Euro) ging es im 5-minütigen Fußmarsch zum Eingang. Auch dort keine Schlangen. Innerhalb einer Minute waren wir in Halle 1. Der erste Eindruck: Durchaus positiv. Bis hierhin ein Lob an die Veranstalter.
Da meine To-do-Liste für diesen Tag sehr lang war, habe ich mich direkt auf die Suche gemacht. Glücklicherweise waren alle ausgewählten Firmen in drei Hallen konzentriert. Das grenzte das Suchfeld allerdings nur unwesentlich ein. Zwei Firmen habe ich an diesem Tage nicht gefunden. Schade eigentlich, denn ich hatte sehr spezielle Fragen. Es ist mir klar, dass nicht alle Unternehmen Stände wie d.velop, Software AG oder SAP bieten können, aber trotz immenser Standkosten sollte jedes Unternehmen in der Lage sein, ein aussagekräftiges “Namensschild” zu präsentieren. Leider war dem nicht so.
Besonders auf den Sammelständen – meist mit sehr großer Standfläche – war das Auffinden der gesuchten Unternehmen teilweise eine echte Zumutung. Ich muss gestehen, dass ich den einen oder anderen Sammelstand mehrfach umrundet habe, um fündig zu werden. Liebe CEBIT-Veranstalter: Lasst euch bitte etwas einfallen, um das Auffinden der Anbieter zu erleichtern!
Stichwort Technik:
Mich würde interessieren, mit welchen Internet-Zugriffs-Geschwindigkeiten die Aussteller arbeiten mussten. Ich finde es für eine IT-Fachmesse schon peinlich, wenn das Öffnen einer Website 30 Sekunden dauert. Die Aussteller taten mir schon fast leid. Wobei es da wahrscheinlich wieder nur die Kleinen getroffen hat. Aber das ist nur eine Vermutung.
Übrigens werde ich im nächsten Leben W-LAN-Anbieter auf der CEBIT. Eine Stunde W-LAN-Zugriff für 10,00 Euro! In diesem Falle lag das Geld nicht auf der Straße, sondern schwebte durch den Raum.
Noch ein paar Worte zu den Mitarbeitern auf den Ständen:
Da meistens nur die negativen Dinge in Erinnerung bleiben, möchte ich behaupten, dass gefühlte 95 % der Verkäufer/Mitarbeiter es offensichtlich als schwere Strafe empfinden, auf der CEBIT Dienst schieben zu müssen. Als aufdringlicher Mensch habe es gewagt, interessante Privatgespräche von Mitarbeitern zu stören. Folgerichtig wurde ich mit bösen Blicken bestraft. Das macht man ja auch nicht.
Dann gibt es noch die “Ich-muss-dringend-an-meinem-Laptop-arbeiten-Methode”. Das verschafft gestressten Angestellten auch Ruhe vor lästigen Fragen. Ich habe mich dabei erwischt, dass ich mich für eine Störung bei den Mitarbeitern diverser Firmen entschuldigt habe. Das Schlimmste daran war, dass meine Entschuldigung wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde.
Liebe Verkäufer, seid ihr euch wirklich alle im Klaren, was ihr auf einer Messe zu tun habt? Liebe Chefs, bitte schickt keine Entwickler, Techniker oder Ingenieure mehr auf Messen und lasst sie dort verkaufen, bzw. besser ausgedrückt NICHT verkaufen. Die können und wollen das nämlich in den meisten Fällen nicht.
Trotz dieser Erfahrungen werde ich im nächsten Jahr wiederkommen und von den schlechten Beispielen lernen, wie man garantiert nichts verkauft und keinen Erfolg hat.